Liquidität ist im Prinzip ganz einfach: immer genug Geld verfügbar zu haben, um alle Rechnungen zum richtigen Zeitpunkt bezahlen zu können. Denn über Liquidität zu verfügen, also liquide zu sein, bedeutet nichts anderes, als immer genügend Geld verfügbar zu haben. Aber so einfach ist es dann doch nicht, denn sie bezieht sich nicht nur auf den aktuellen Augenblick, sondern ebenso auf die Zukunft. Genau dort fangen aber die Probleme an, weil die Zukunft erstens lange ist und zweitens verdammt schwer vorherzusagen. Das ist es, was Liquidität bedeutet.

Dennoch lohnt es sich, die zukünftige Liquidität zu planen, obwohl die Bedeutung umso mehr abnimmt, je weiter die Zukunft noch entfernt ist. Bei permanenter Beobachtung steigt mit dem Näherrücken der Zukunft auch die Sicherheit des Eintreffens. Die Liquidität verändert sich von Monat zu Monat, weil Du Einnahmen und Ausgaben hast. Liegen die Einnahmen über den Ausgaben, steigt Deine Liquidität, im umgekehrten Fall sinkt sie.

Dieses Ergebnis Deines Geldflusses musst Du immer im Blick haben, bzw. Du musst dafür sorgen, dass es positiv ist. Es darf zwar durchaus mal einen Monat negativ sein, aber der Durchschnitt über 12 Monate sollte unbedingt insgesamt positiv sein. Ist er dies nicht, dann nimmt Deine Liquidität jeden Monat ab und irgendwann wird sie nicht mehr gegeben sein, weil Du Dein ganzes Geld ausgegeben hast.

Mit der Vermögensaufteilung steuerst Du die Liquidität

Dann hast Du entweder noch Vermögenwerte, die Du verkaufen kannst, um Geld zu erhalten, oder Du hast ein Problem. Aus diesem Grund musst Du bei Buchungen unterscheiden, ob es sich um tatsächliche Einnahmen und Ausgaben handelt. Oder nur einen Austausch von Vermögenswerten, wie bspw. Sparraten, Kredittilgungen oder Käufe bzw. Verkäufe von Vermögenswerten. Letztere brauchst Du nicht für Dein Ergebnis des Geldflusses zu berücksichtigen, weil das Geld nicht weg ist.

Kaufst Du eine Aktie, dann sinkt Deine Liquidität, aber dafür steigt der Wert Deines Aktien-Vermögens. Ebenso kannst Du diese Aktie irgendwann verkaufen, wodurch der Wert Deines Aktienvermögens sinkt, aber Deine Liquidität steigt. Das Vermögen selbst ändert sich durch den Kauf oder Verkauf nicht, abgesehen von den Transaktionskosten, allerdings durch die Veränderung des Kurses der Aktie. Bei solchen Transaktionen tauschst Du nur Vermögenswerte, Du veränderst also Deine Vermögensaufteilung.

Diese Wertveränderung von Vermögenswerten, ob positiv oder negativ, ist ebenfalls zu berücksichtigen. Denn einige Vermögenswerte, wie bspw. ein Auto oder eine Waschmaschine, fallen solange im Wert, bis sie ersetzt werden müssen. Dieser Wertverlust findet permanent und regelmäßig statt, selbst wenn das Geld nur beim Kauf fließt. Deine Planung der Liquidität ist nicht mehr zu halten, wenn Du eben das Auto oder die Waschmaschine ersetzen musst und diese Ausgabe nicht eingeplant hast. Das virtuelle Budget zeigt langfristig, was Liquidität bedeutet.

Andere Vermögenswerte wiederum, wie Aktien oder Anleihen, steigen langfristig im Wert und schütten regelmäßig Zinsen oder Dividenden aus, die beim Geldfluss zu berücksichtigen sind. Wenn Du damit planst solltest Du jedoch Puffer vorsehen, falls eine Zahlung mal komplett ausfällt oder geringer ist. Es bleibt zu hoffen, dass auch das Ergebnis dieser virtuellen Geldflüsse positiv ist, weil sie eben nicht auf dem Konto zu sehen sind. Dennoch betreffen sie ganz eindeutig die Liquidität, weil sie zwar nicht jeden Monat, aber eben langfristig ausgeglichen werden muss.

Virtuelle Geldflüsse bestimmen, was Liquidität bedeutet

Der virtuelle Geldfluss sollte daher unbedingt positiv sein. Als möglicher Zwischenschritt könnte angesehen werden, dass das Ergebnis des Geldflusses zusammen mit dem virtuellen zuerst positiv sein muss, bevor beide einzeln positiv sein müssen. Es ist nicht für alle gleich relevant und niemand muss sich so detailliert damit beschäftigen, aber interessieren sollte es trotzdem. Besonders, wenn das Ergebnis eben negativ ist und das verändert werden soll. Aber ohne Verständnis der Ursachen des Ergebnisses wirst Du die finanzielle Ausstellung nicht so verändern, dass Du die gewünschten Ergebnisse erzielst.

Was machst Du aber in dem Fall, das Du entweder nicht die gewünschten Ergebnisse erzielst oder nicht verstehst, warum die Ergebnisse so sind, wie sie sind? Dann musst Du eintauchen und Dich mit jeder Buchung beschäftigen, die Du hast. Welche davon sind falsch kategorisiert oder müssen ausgeblendet werden, weil sie nicht relevant sind? Schau Dir die Kategorien an und beginnen einfach mit denen, bei denen die Summen aller Buchungen hoch sind. Arbeite Dich langsam nach unten durch, bis Du nur noch einzelne Buchungen hast, die zudem nur kleine Beträge betreffen. Einzelne Buchung sind dabei weniger wichtig als wiederkehrende, weil deren Einfluss größer ist.

Für diese Buchungen gibt es hoffentlich einen Assistenten, der diese Arbeit in der Zukunft automatisch für Dich durchführt. Dies führt nicht nur zu weniger Aufwand, sondern außerdem noch zu einer viel besseren Qualität der Daten. Diese ist direkt für die Qualität der Ergebnisse und den Nutzen für Dich ausschlaggebend. Wenn Du Dich wohl fühlen möchtest, dann muss alles und besonders die Benutzerführung angenehm und intuitiv sein.

Wiederkehrende Buchungen sind der Schlüssel zu Liquidität

Außerdem solltest Du Dich mit der Analyse von wiederkehrenden Ausgaben beschäftigen. Die regelmäßigen sind leicht zu finden und außerdem gut abzuschätzen. Aber die unregelmäßigen sollten unbedingt näher untersucht werden. Dabei kann es sich um Tankbelege handeln, Ausgaben für Lebensmittel oder Kleidung oder auch in den Stores der Handy-Apps. Nicht nur, dass Du die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben kennen solltest, sondern ebenso ein Gefühl dafür entwickeln musst, ob diese Angaben gleich bleiben, steigen oder fallen. Nur dann weißt Du wirklich, wofür Du Dein Geld ausgibst. Das ist es, was Liquidität bedeutet, zu Wissen, wo das Geld hinfließt.

Wenn Du diese Punkt abgeschlossen hast, kannst Du Dich der Liquiditätsplanung zuwenden, also einer Prognose, wie sich die Liquidität in den nächsten Monaten und Jahren entwickeln wird. Dabei ist am wichtigsten, dass diese niemals ins Negative rutscht, weil dir dann das Geld ausgehen würde.

Außerdem gilt es, über einen Sicherheitspuffer zu verfügen, falls trotz aller Planung unerwartete Ausgaben auf Dich zukommen. Dieser Sicherheitspuffer kann in Höhe von 3, 6 oder noch mehr der monatlichen Lebenshaltungskosten sein und sollte nicht dauerhaft unterschritten werden. In diesem Fall könntest Du Dir nicht nur sicher sein, dass Dir nicht das Geld ausgeht, darüber hinaus wüsstest Du, dass Dich selbst eine unvorhergesehene Ausgabe in dieser Höhe nicht in Probleme stürzt.

Die Planung zeigt Dir, was Liquidität bedeutet

Ich würde auf diese Art eben das nächste Jahr monatlich planen und die nächsten Jahre zumindest jährlich. Eine graphische Darstellung der Liquiditätslinie ist völlig ausreichend, für kritische Fälle ohne Puffer oder sogar mit negativen Punkten sollte jedoch unbedingt ein Blick auf die Tabelle mit den exakten Werten geworfen werden. An dieser Stelle kann auch die Software ihre Stärke ausspielen und für Dich kontrollieren, ob eine der beiden Bedingungen irgendwann der Fall sein wird und Dich in diesem Fall informieren, wann.

Gleiches gilt für alle anderen genannten Kennzahlen, also die Ergebnisse des Geldflusses. Sollte einer ins Negative rutschen, könntest Du informiert werden. Allerdings sollte Dir dies bewusst sein, weil sich ein Durchschnitt nur bei verhältnismäßig großen Ausgaben so sehr verändert, dass er aus einem sicheren Plus in Minus dreht. Eine gute Finanz-App kann Dir zeigen, was Liquidität bedeutet, und Du kannst es zu Deinem Vorteil nutzen.

Denn freie Liquidität, also Geld, dass nicht benötigt wird, kannst Du anlegen. Damit kannst Du eine höhere Rendite erzielen und damit das Ergebnis Deines virtuellen Budgets verbessern. Davon wirst Du langfristig profitieren und es wird Dir Dein Leben erleichtern.