Das Verhältnis der Börsen zur Wirtschaftsentwicklung in den USADas Verhältnis der Börse zur Wirtschaft und der Zins sind grundlegend beim Verständnis von Zyklen. Dazu geht es zunächst darum zu verstehen, dass die Börse zwar von der Wirtschaft beeinflusst wird, es aber trotzdem eben kein Gleichlauf ist.

Das heißt, während mancher Phasen steigt die Börse schneller als die Wirtschaftsleistung, während anderer Phasen langsamer. Interessant ist aber immer der Vergleich der Börsen- zur Wirtschaftsentwicklung, weil es eben Über- und Unterbewertungen gibt. Die Ursache dafür ist jedoch nicht klar, weil es auch das Zusammenspiel mehrerer Ursachen sein kann. Aber beginnen wir einfach mit einer möglichen Ursache, dem Leitzins.

Die Entwicklung des Leitzinses mit zwei Phasen

Die Entwicklung des Leitzinses hat über den betrachteten Zeitraum in obiger Darstellung nur zwei wesentlich Phasen. Eine Phase des langsamen, aber letztlich exponentiellen, Anstiegs bis zum Jahr 1980 und anschließend eine Phase des plötzlichen, degressiven Abfallens bis zum Ende. Sicherlich ist es keine perfekte Kurve, weil es sowohl in der Phase des Anstiegs als auch in der des Abfallens zu verschiedenen Zeitpunkten Gegenbewegungen gab.

Verhältnis der Börse zur Wirtschaft und der Zins

Dennoch ist der Zins aus meiner Sicht auf jeden Fall eine mögliche Ursache für Über- bzw. Unterbewertungen der Börsen- gegenüber der Wirtschaftsentwicklung. Je höher der Zins war, desto niedriger war die Bewertung und umgekehrt. Leider gab es während dieser langen Zeit von 70 Jahren, die außerdem direkt nach dem zweiten Weltkrieg begann, nur einmal hohe Zinsen. Insofern ist die Datenlage ganz sicher nicht ausreichend, um wirklich etwas aussagen zu können.

Allerdings könnte bald ein Zeitraum kommen, der die Aussage zum Verhältnis der Börse zur Wirtschaft und dem Zins bestätigt. Wenn der Zins zum zweiten mal stark ansteigt und die Überbewertung des Verhältnisses der Börse zur Wirtschaft in eine Unterbewertung umkehrt. Dies bedeutet nichts anderes als fallende Kurse. Und es wird umso schlimmer kommen, je größer die heutige Überwertung ist.

Die erste Frage ist, wie hoch der Zins wirklich ansteigt, bevor die Notenbanken zurückschrecken. Denn in den 1970’er Jahren lag die Verschuldung weltweit deutlich unter den heutigen Werten, höhere Zinsen waren deshalb wesentlich besser zu verkraften. Heute könnten höhere Zinsen direkt die Zahlungsunfähigkeit vieler Staaten, Unternehmen und Privatpersonen bedeuten.

Verhältnis der Börse zur Wirtschaft ist wichtig!

Wenn der Zins dann ansteigt und Verhältnis der Börse zur Wirtschaft von einer Über- zu einer Unterbewertung wechselt, bedeutet dies sich ändernde Vermögenspreise. Die Aktien werden fallen und alle anderen Vermögenspreise auch. Natürlich nicht alle gleich, aber es gibt auf jeden Fall eine neue Bewertung. Und die für Aktien könnte durch aus weit mehr als 50% niedriger sein als aktuell!

Deshalb ist es heute wichtig und vielleicht wichtige als in den letzten Dekaden, gut diversifiziert zu sein. Aber nicht nur innerhalb einer Anlageklasse, sondern vor allem bzgl. der Anlageklassen. Es führt an dieser Stelle zu weit, alle Anlageklassen im Detail zu betrachten, die muss immer aktuell geschehen.

Aber Du solltest auf jeden Fall Deine Vermögensaufteilung im Blick haben und jede Deiner Positionen darin hinsichtlich zukünftiger Rendite, Sicherheit, Verfügbarkeit und Komfort bewerten. Unsere Finanz-App Vermögensheld kann das übrigens und bereits alle jederzeit mit aktuellen Werten für Dich auf.