Die Entwicklung der Wirtschaftsleistung spiegelt die Entwicklung aller darin befindlichen Unternehmen wieder. Deshalb hängen Börse und Wirtschaft zusammen! Gut, es sind nicht alle Unternehmen an der Börse und es scheiden ab und an Unternehmen aus dem Wirtschaftskreislauf aus. Deshalb wird es zwangsläufig Unterschiede eines Börsenindexes zur Wirtschaftsentwicklung geben, aber nur in geringem Maße. Daher dürfte es eigentlich nicht sein, dass sich ein Index dauerhaft besser entwickelt als die Wirtschaftsleistung. Schließlich wird diese durch den Index abgebildet und die anderen Unternehmen werden das Bild nicht großartig verändern.

Börse und Wirtschaft hängen zusammen!

Es kann jedoch sein, dass der Index zwischenzeitlich höher oder tiefer notiert, weil der Index den Preis der Unternehmen an der Börse reflektiert und nicht deren Wert. Dies führt zwangsläufig auch zur Frage des Startpunktes, weil es kaum festzustellen ist, ob die Börse zu diesem Zeitpunkt fair, zu niedrig oder zu hoch bewertet. In der Grafik sind die Linien so indexiert, dass zu Beginn im Jahr 1949 eine perfekt faire Bewertung vorlag.

In der Grafik sieht es so aus, als wäre dies ungefähr der Fall gewesen. Denn die Wirtschaftsleistung liegt wie ein vernünftiger Trend über dem Index, in diesem Fall die Abbildung durch den S&P 500. Daraus lässt sich schließen, dass in den 50er und 60er Jahren eine zu hohe Bewertung vorlag, anschließend eine zu niedrige. Seit Mitte der 1990er Jahre jedoch wieder eine zu hohe, mittlerweile sogar schon ungefähr doppelt so hoch wie zu erwarten (134 zu 68). Die Grafik verzerrt aufgrund der logarithmischen Skalierung etwas. Hier ist zu beachten, dass jedes Intervall eine Verdopplung der Werte bedeutet.

Rückschlüsse, weil Börse und Wirtschaft zusammen hängen

Diese logarithmisch Darstellung hat jedoch ansonsten nur Vorteile. Denn zum einen wären die Unterschiede bei einer rund Ver-100-fachung über den ganzen Zeitraum zu Beginn nicht zu erkennen. Und zum anderen bleibt dadurch das Verhältnis über den gesamten Zeitraum gleich.

Dies heißt, der Abstand von einem oder einem halben Intervall ist immer gleich, die höhere Linie ist also 50% oder 100% höher. Zu Beginn der 1980’er Jahre war die Wirtschaftsentwicklung ein halbes Intervall über dem S&P 500,  also 50% höher. Damals gab es also den US$ für 67-US$-Cent zu kaufen. Allerdings ist aktuell und war in den 1960’er der S&P ein Intervall höher, also 100% höher bewertet. 1 US$ kostet und kostete daher 2 US$, was Investitionen nicht sinnvoll erscheinen lässt.

Ob das stimmt, lässt sich natürlich nicht sicher sagen, aber die Zukunft wird es zeigen. Es liegt jedoch nahe, dass eine Entwicklung wie ab den 1960ern wahrscheinlicher ist als eine wie nach den 1980ern. Interessant ist hier jedoch wiederum der Abstand zwischen den Linien. Der Abstand ist nach den 1960ern immer geringer geworden, bis die Linien sich schließlich um 1973 geschnitten haben.

Schlussfolgerung zur Entwicklung sind interessant

Eine gleiche Entwicklung heute bedeutet daher ein noch viel größeres Ungemach. Denn da die Linie der Wirtschaft aktuell viel flacher ist, bedeutet dies, dass die des S&P ebenfalls flacher und ggfs. sogar rückläufig sein wird.

Außerdem gilt es bei Betrachtungen immer den Zeitraum geeignet zu wählen. Es macht bspw. keinen Sinn, fixe Zeiträume von 20, 25 oder 30 Jahren zu betrachten. Stattdessen müssen immer die zugrundliegenden Zyklen beachtet werden. Also von einer fairen Bewertung 1949 über höher und tiefer bis wieder fair 1990. Oder vom Hoch 1960 über Tief bis wieder hoch 2000. Das wären in diesen Fällen 41 und 40 Jahre.

Gerade aus diesen Punkten ist sogar eine durchschnittliche Entwicklung der Börse relativ zur Wirtschaft zu ermitteln, aber das führt an dieser Stelle zu weit. Was für ausreicht ist, dass Börse und Wirtschaft zusammen hängen! Und das Deine Vermögensaufteilung nicht statisch sein darf, weil das Marktumfeld eben nicht statisch ist!