Vermögen vor Inflation schützen
Inflation kann sich auf Dein Vermögen auswirken, insbesondere wenn Du nicht darauf vorbereitet bist. Im letzten Jahr ist die Inflationsrate nach Berechnungen des statistischen Bundesamtes in Deutschland stark gestiegen, so auch in vielen europäischen Ländern. Das bedeutet, dass das Geld und alle nominalen Anlagen weniger wert sind als zuvor.
Aber dennoch ist die Aussage der Inflation nur mit größter Vorsicht zu betrachten. Denn wie immer, die Tücke steckt im Detail! Die Berechnung der Inflation erfolgt über einen Warenkorb, also eine Gruppe von Produkten und Dienstleistungen, die eben die Gruppe der Deutschen kauft. Damit handelt es sich um einen Durchschnitt, den Du sicherlich nicht repräsentierst, schon gar nicht genau.
Du bist ein Individuum – hast Dein eigenes Kaufverhalten, Deine individuelle Lebenssituation und damit vor allen Dingen Deine eigene Inflation! Nur wenn Dir dies bewusst ist, kannst Du Dich vor Inflation schützen. Denn falls Deine Inflation höher ist, reicht es Dir bei weitem nicht, wenn Dein Einkommen und Dein Vermögen nur mit der Inflation steigen. Und vor allen Dingen wird es Dir beim Einkommen schwer fallen, dieses dauerhaft schneller als die Inflation zu steigern. Du solltest Dich auch unbedingt früh damit beschäftigen, nicht erst wenn eine höhere Inflationsrate Dich dazu zwingt.
Einkommen und Vermögen ergänzen sich
Die Inflation wäre für Dich also genau dann zu vernachlässigen, wenn sowohl das Einkommen als auch das Vermögen ungefähr vergleichbar steigen. Spannend wird es jedoch, weil selten beides vergleichbar läuft. Beim Einkommen kommt es sehr auf die Arbeit an sich an, wie gut Du Dich vor Inflation schützen kannst. Also wie gut Du Dein Einkommen aufgrund der Inflation steigern kannst.
Beim Vermögen ist dies anders, weil Du Deine Vermögensaufteilung gut beeinflussen kannst. Es liegt nur an Dir, wie gut Du Dich schützt, selbst wenn letztlich Glück bzw. Pech oder Timing noch eine Rolle spielt. Aber bevor wir uns dem zuwenden musst Du zuerst prüfen, wie gut Du das eine durch das andere ersetzen kannst. Dies wiederum hängt davon ab, wie hoch Dein Vermögen ist und wie lange Du noch lebst. Wer noch ungefähr 50 Jahre / 600 Monate lebt und ein Vermögen von 60.000 € hat, kann jeden Monat 100 € entnehmen und so sein Einkommen erhöhen. Erwirtschaftest Du noch Erträge, kannst Du sogar mehr entnehmen.
Je größer Dein Vermögen ist, umso weniger musst Du Dir daher Gedanken über die Inflation beim Einkommen machen. Dies ist ein Grund dafür, weshalb Reiche von der Inflation weniger betroffen sind. Des Weiteren spielt es eine Rolle, wie lange Du noch lebst und welchen Teil Deines Einkommens Du aus Deinem Vermögen ersetzen kannst.
Vermögen vor Inflation schützen
Wie gut Du Dein Vermögen vor Inflation schützen kannst, hängt im Wesentlichen von der Höher der Inflation ab. Ist die Inflation sehr niedrig, ist es sogar gut möglich, dass sich das Vermögen besser entwickelt. Liegt jedoch sehr hohe Inflation vor, ist das nur schwer möglich. Unabhängig davon solltest Du Dein Vermögens jedoch so aufteilen, dass Du bei durchschnittlicher Inflation eine faire Chance hast, die Inflation durch Dein Vermögenswachstum vollständig auszugleichen.
Dies bedeutet, dass Du Dein Vermögen breit streuen solltest. Also möglichst viele Anlageklassen nutzen, die unterschiedliche Eigenschaften haben. Vor allem aber genügend Vermögen in Anlageklassen, deren Wert mit der Inflation steigt und die damit gut vor Inflation schützen. Innerhalb der Anlageklassen ist es ebenfalls notwendig, für eine breite Streuung zu sorgen, damit Du keine zu großen Risiken eingehst. Beschäftige Dich unbedingt gründlich damit, welche Anlagenklassen welchen Inflationsschutz bietet.
Eine breit gestreute Vermögensaufteilung ist eine Möglichkeit, das Vermögen vor der Inflation zu schützen. Aber das bedeutet nicht, dass dieser Schutz immer gleich gut ist. Zum einen ist eben immer nur ein Teil des Vermögens vor der Inflation geschützt. Zum anderen wirkt dieser Schutz nicht in jeder Phase der Inflation gleich. Während der Schutz in Phasen fallender gut gegeben ist, ist dies bei Phasen steigender Inflation meistens nicht der Fall.
Die Höhe der Zinsen spielt eine Rolle
Bei niedrigen Zinsen ist es schwerer, gute nominale Renditen zu erzielen, als bei hohen. Bei Zinsen in Höhe von wenigen Prozent pro Jahr muss die Inflation schon darunter liegen. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass die Inflation steigt. Ist diese nur um wenige Prozent gestiegen, kann dies schon ausreichen, die reale Rendite negativ zu machen. Dann entwertet die Inflation Dein Geld also schneller, als Du es vermehrst.
Dein Ziel muss es also sein, in Phasen geringer Inflation Dein Vermögen gut zu vermehren. Wenn dann Phasen kommen, in denen die Inflation höher ist, kannst Du davon zehren. Es kann dann ausreichend sein, dass Dein Vermögen nicht so stark an Wert verliert. Insgesamt über beide Phasen den Wert des Vermögens zu erhalten ist die Voraussetzung dafür, Dein Vermögen vor Inflation zu schützen.
Während Du beim Einkommen zumindest noch eine Chance hast, die Inflation auszugleichen, wird dies in der Rente noch schwieriger. Denn die staatliche Rente macht nur einen Teil aus und die anderen Renten sind nominal, also völlig ungeschützt gegenüber Inflation. In der Regel ist es daher nötig, dass das Vermögen stärker als die Inflation steigt, damit Dein Lebensstandard nicht aufgrund der Inflation sinkt. Der Vermögensheld hilft Dir dabei!