Die Vermögensaufteilung ist der Schlüssel zu einer guten Vermögensentwicklung, leider kümmern sich trotzdem nur wenige Menschen darum. Noch viel seltener setzen sie die Steuerung dieser Aufteilung gezielt dazu ein, die Entwicklung des Vermögens bestmöglich zu unterstützen. Das mag solange akzeptabel sein, solange es faktisch kein frei verfügbares Vermögen gibt, welche aufgeteilt werden könnte. Wer beispielsweise zur Miete wohnt, nur Gegenstände des täglichen Lebens besitzt und nicht einmal Guthaben auf dem Girokonto, der müsste schon Kleidung oder Möbel verkaufen, um dieses Geld anders anzulegen.

Diejenigen jedoch, deren Konto ein Guthaben aufweist, die Werte besitzen oder die über andere Wertgegenstände verfügen, welche sie nicht benötigen, sollten sich Gedanken machen. Welche Aufteilung hat ihr Vermögen und welche Entwicklung des Vermögens ist damit zu erwarten? Denn die Entwicklung des Vermögens ergibt sich aus der Summe der Entwicklung aller Anlageklassen, die Du besitzt. Genau aus diesem Grund solltest Du Dir Gedanken machen, wie Dein Vermögen aufgeteilt ist. Und ebenso, wie Du es aufteilen möchtest.

Grundlagen der Vermögensaufteilung

Der erste Schritt sollte es daher sein, die eigene Vermögensaufteilung zu kennen. Wer noch keine Vermögensbilanz erstellt hat muss sich also daran machen, die verschiedenen Vermögenswerte zu erfassen. Anschließend ist nur eine Summe zu bilden und den Anteil jeder Anlageklasse am Gesamtvermögen zu berechnen. Wichtig ist, dass keine Schulden enthalten sind, also sowohl Darlehen als auch Ratenkredite fehlen. Denn die Vermögensaufteilung bezieht sich auf das Bruttovermögen! Damit steht die aktuelle Vermögensaufteilung fest und für den einen oder anderen ist diese bereits eine Überraschung.

Dies ist jedoch nur der erste Schritt. Der zweite ist die Erweiterung der klassischen Vermögensbilanz auf die vollständige, in dem Du den Wert Deiner Arbeitskraft ergänzt. Je nach dem wie hoch dieser Wert im Verhältnis zu Deinem restlichen Vermögen ist, können sich gravierende Veränderungen ergeben. Und besonders bei Berufseinsteigern ist das häufig der Fall. Denn dann schrumpfen die Anteile der anderen Anlageklassen gegenüber der klassischen Darstellung deutlich, was das Risiko deutlich relativieren kann.

Die Vermögensaufteilung bestimmt Risiko und Rendite

Im nächsten Schritt ist die erwartete Rendite jeder Anlageklasse zu bestimmen. Das ist einfach und schwierig zugleich. Schwierig, weil niemand die zukünftige Rendite kennt und sie außerdem noch von Deiner Auswahl innerhalb dieser Anlageklasse abhängt. Einfach, weil Du Dich einfach an grundsätzlichen Renditen der Vergangenheit orientieren und diese nutzen kannst. Eine unwahrscheinliche Annahme oder sehr individuelle Anlageentscheidungen können jedoch dazu führen, dass Du langfristig andere Ergebnisse erzielen wirst.

Die erwartete Vermögensrendite mit dem Anteil Deines Vermögens in jeder Anlageklasse gewichtet und aufsummiert führt am Ende zu einer Gesamtrendite Deines Vermögens. Es ist schön, wenn diese hoch ist, aber Du musst das Risiko auch tragen können. Risiko bedeutet in diesem Fall schlicht, dass das Ergebnis anders ausfällt als erwartet. Es ist überhaupt keine komplizierte Berechnung notwendig. Hier reicht es aus, die Vergangenheit zu Rate zu ziehen. Eine Empfehlung ist, die schlechteste Wertentwicklung einer Anlageklasse anzusetzen, die es in der Vergangenheit gab. Wem das zu sehr nach Arbeit klingt, der sollte sich eine gute Finanz-App wie Vermögensheld herunterladen, die dies alles auf Knopfdruck berechnet and graphisch anzeigt.

Wichtig ist jedoch, zwischen der aktuellen und der gewünschten Situation zu unterscheiden. Deine erzielte Vermögensrendite bestimmt sich nach der aktuellen Vermögensaufteilung. Allerdings solltest Du Dir eine Vermögensaufteilung zum Ziel setzen, mit der Du die gewünschte Vermögensrendite erzielen wirst und insbesondere das dafür notwendige Risiko akzeptierst. Weicht die aktuelle Situation von der gewünschten ab, kann dies durchaus mit einer höheren Rendite einhergehen. Dennoch sollte es ausgeglichen werden, weil damit meistens ein höheres Risiko einhergeht. Und jeden Tag kann sich die Vermögensaufteilung verändern, je nach Entwicklung der von Dir verwendeten Anlageklassen.

Balancierung ist notwendig

Deshalb ist es die Gewichtung jeder Anlageklasse, die Du als Ziel festlegen musst. Die Vermögensaufteilung ist der Schlüssel für die zukünftige Entwicklung. Nur auf diese Art und Weise festigst Du die Erwartungen für die Entwicklung Deines Vermögens. Die Zukunft ist unsicher und nur wenn Du die Vermögensaufteilung verankerst, erreichst Du eine gewisse Stabilität. Es bedingt jedoch, dass Du die Veränderungen kritisch verfolgst und zu große Abweichungen verhinderst. Denn wenn ein Risiko eintritt und Du zusätzlich abweichend von Deinen Zielen investiert bist, kann es Dich eben viel schlimmer treffen, als Du möchtest.

Das klingt nach einer Menge Aufwand für ein bescheidenes Ergebnis, denn was bringt Dir eine festgelegte Vermögensaufteilung? Viel mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich! Nach einer gewissen Zeit wird sich jede Anlageklasse im Wert mehr oder weniger verändert haben, vor allem auch im Rahmen der Erwartungen oder deutlich davon abweichend. Deshalb ist der vierte und wiederkehrende Schritt eine ständige Kontrolle der Abweichungen der Vermögensaufteilung und damit verbunden ein Ausgleich hin zu gewünschten Aufteilung, wenn die Unterschiede zu groß geworden sind.

Die Aktien-Anteil kann sich bspw. so gut entwickelt haben, dass er so weit im Wert gestiegen ist und der relative Anteil am Vermögen 3%-Punkte über dem gewünschten liegt. Dann solltest Du einen Teil verkaufen und dadurch in die Anlageklassen Liquidität umschichten, so dass der Anteil entsprechend sinkt. Du reduzierst damit nicht nur Dein Risiko, sondern verkaufst gleichzeitig zu höheren Kursen. Liegt der Anteil dagegen 3%-Punkte unter dem gewünschten, so steigst Du zu offensichtlich günstigeren Kursen ein, wenn Du Aktien kaufst.

Insgesamt führt die Balancierung, der Ausgleich des Anteils der Anlageklassen hin zum gewünschten, daher zu einer Steigerung der Rendite. Ein positiver Aspekt, der sich einfach aus der systematischen Vermögensaufteilung mit Zielen ergibt. Außerdem gewinnst Du durch Deine Vermögensaufteilung ein Bewertungsinstrument hinzu, welches Dich das Kursniveau Deiner Anlageklassen besser einschätzen lässt. Denn die Anlageklassen werden sich nicht immer alle gleich bewegen und dadurch werden einige immer günstiger im Verhältnis zu anderen sein oder umgekehrt.

Leichter ist es beim Vermögensaufbau

Einfacher wird die Balancierung, wenn Du Dich im Vermögensaufbau befindest. Du kannst dann mit Deinen regelmäßigen Sparraten dafür sorgen, dass diese in die Vermögensklassen investiert werden, deren Anteil aktuell unter dem geplanten Anteil Deiner Vermögensaufteilung liegen. Je nach Größe des Vermögens, Höhe der Sparraten sowie Kosten und Steuern auf Transaktionen musst Du für Dich selbst den optimalen Weg finden, welche Abweichungen Du von Deiner gewünschten Vermögensaufteilung Du akzeptieren möchtest und wie oft oder wie schnell Du dies ausgleichen willst.

Wenn die Einnahmen einfach nur die Ausgaben übersteigen, steigt jeden Monat der Kontostand. Denn dies hat nichts Anderes zur Folge, als dass sich die Aufteilung des Vermögens in Richtung des Baranteils verschiebt. Dieser weist aber leider keine gute Entwicklung aufgrund seiner geringen Rendite auf. Umgekehrt verhält es sich, wenn die Ausgabe über den Einnahmen liegen und Du damit die Liquidität verringerst. Im schlimmsten Fall kann es Dich dazu zwingen, dass Du andere Werte zu ungünstigen Zeitpunkten verkaufen musst, um dies auszugleichen.

Deshalb ist die Vermögensaufteilung der Schüssel

Im Ergebnis hören sich die verschiedenen Schritte schwierig und nach viel Arbeit an. Aber das muss nicht der Fall sein. Notwendig ist jedoch das Verständnis dafür, wie wichtig die Vermögensaufteilung für Deine Vermögensentwicklung ist. Je früher Dir dies klar wird und umso früher Du die Weichen dafür stellst, dass sich alles in Deinem Sinne entwickelt, desto früher und besser kannst Du davon profitieren.

Ist die Gesamtrendite zu niedrig und wärst Du in der Lage, mehr Schwankungen auszuhalten, dann kannst Du den Zielanteil der riskanteren und volatileren Anlageklassen steigern oder sogar neue hinzunehmen. Ist das Risiko oder die Schwankung des Wertes Deiner Anlagen dagegen zu hoch, dann solltest Du den Anteil der stabileren Anlageklassen erhöhen, zur Not auch in Liquidität. Denn Du musst Dich mit der Festlegung der gewünschten Vermögensaufteilung wohl fühlen! Sowohl hinsichtlich der in der Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartenden Rendite, als auch des damit verbundenen Risikos.