Steuern sparen ist Planung

Steuern sparen kannst Du auf viele verschiedene Arten. Es klingt so einfach, ein paar Felder zusätzlich auf der Steuererklärung angeben, und schon bekommst Du einiges von Deiner schon gezahlten Steuer zurück. Aber leider ist dies kein zielführender Weg, wirklich bei Deinen Steuern zu sparen. Den es geht eben nicht nur darum, etwas von der Steuer absetzen zu können oder Werbungskosten geltend zu machen.

Wenn Du Kosten der doppelten Haushaltsführung oder Werbungskosten von der Steuer erstattet bekommst, dann ist dies immer nur ein Teil der angefallenen Kosten. Bei haushaltsnahen Dienstleistungen oder Handwerkerrechnungen sind dies bspw. 20 Prozent, also maximal 1.200 Euro bei 6.000 Euro Ausgaben. Du bekommt bei 50% Steuern also 600 Euro von 6.000 Euro zurück. Wie viel willst Du ausgeben, um 10% davon zu sparen? 90% Deines Geldes ist doch weg!

Denke über den Kleinkram hinaus!

Steuern sparen geht nur unter bestimmten Voraussetzungen. Aber ich rede hier nicht davon, dass mal hier oder da ein paar Euro von der Steuer absetzbar sind. Es geht mir um hunderte Euro, die unter bestimmten Umständen gewonnen werden können. Hierzu gehören aber nicht außergewöhnliche Belastungen, die Du zufällig hast. Denn für diese gilt wiederum, dass Du auch die Kosten wirklich hattest. Dann ist es zwar schon, dass sich der Staat beteiligt. Aber noch besser wäre es, wenn die Kosten erst gar nicht angefallen wären.

Du kannst mit Spenden Steuern sparen, in dem Du sie eben in der Steuererklärung geltend machst. Aber auch dieses Geld ist weg, auch wenn Du die Spenden steuerlich abgesetzt hast. Du kannst auch das häusliches Arbeitszimmer steuerlich geltend machen, um Steuern zu sparen. Aber dafür brauchst Du auch ein Zimmer, welches Du eben nur dafür benutzt und welches Geld kostet.

Wir interessieren und jedoch beim Sparen von Steuern auf die Dinge, die nichts kosten. Wir suchen also gezielt nach Aschreibungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, um die Steuern zu senken. Dabei geht es nicht um die einzelne Steuererklärung, mit Tipps zum Absetzen in der Form:

• Freiwillige Steuererklärung spät abgeben, um Zinsen nach 15 Monaten zu bekommen
• Schnellere Umwege zum Arbeitsplatz fahren, um die Pendlerpauschale zu erhöhen
• Medikamente und Brille absetzen als außergewöhnliche Belastungen
• Sachspenden
• Reinigungskosten von Berufsbekleidung
• Kosten eines Dualen Studiums
• Fitness Studio, wenn es zur Heilung oder Linderung einer Verletzung oder Krankheit beiträgt
• Eigenbeleg statt Quittung einreichen

Steuern sparen, aber richtig!

Sinnvoller ist es da schon, andere Dinge in Betracht zu ziehen:

• Einkommen verschieben zu können
• Eine langfristige Strategie zu haben
• Zahlungszeitpunkte planen

Aber wie? Ganz einfach, indem Du Dir Gedanken machst, was Du erreichen willst. Wenn Dein Einkommen erhöhen willst, kannst Du das auf mehreren Wegen erreichen. Du kannst einfach mehr verdienen. Allerdings sind von einem höheren Bruttoeinkommen auch höhere Steuern und eventuell sogar Sozialversicherungsbeiträge zu bezahlen. Aber ein Minijob nebenher geht immer und es fallen keine Steuern an.

Außerdem könntest Du selbstständig etwas dazuverdienen, in dem Du ein Gewerbe anmeldest. Dann sparst Du die Sozialversicherungsbeiträge und kannst gewisse Kosten dagegen rechnen. Du musst also nur so viel verdienen, wie Du als Kosten hast. Im Idealfall erzielst Du mit Deinem Gewerbe nur einen minimalen Gewinn, auf den Du ein paar Euro Steuern bezahlst. Der Rest ist steuerfrei.

Variables Einkommen hilft Steuern zu sparen

Wenn es Dir möglich ist, Einkommen zu verschieben, bietet dies ebenfalls gute Chancen. Später ist immer besser, weil dann auch die Steuern später anfällt. Chancen bieten sich immer dann, wenn das Einkommen nicht gleichmäßig ist. Also wenn es einen Bonus gibt oder dieser besonders hoch oder niedrig ausfällt. Wenn Du eine Abfindung erhältst oder eine Investition verkaufen möchtest, ob mit Gewinn oder Verlust.

Denn wir haben ein progressives Steuersystem. Die Steuer steigt also nicht nur mit dem Einkommen, sie steigt überproportional. Jemand mit 50.000 € Einkommen zahlt also mehr Steuern, als 2 Personen mit 25.000 € Einkommen. Und bei 100.000 € sind es wiederum mehr als 2 Personen mit 50.000 €. Anstatt in einem Jahr 50.000 € Einkommen zu haben und im nächsten 30.000 €, wäre es also besser, jeweils 40.000 € zu versteuern.

Es ist klar, dass Einkommen aus Arbeit nur schwer zu steuern ist, abgesehen von Abfindungen oder Arbeitslosengeld. Aber hier gibt es zum Glück Finanzprodukte, mit denen selbst das Arbeitseinkommen gezielt beeinflusst werden kann, bspw. mit Riester- oder Basis-Renten. Der Spaß beginnt immer dann, wenn Du die Freiheit hast, wenigstens eine gewisse Zeit von Deinen Ersparnissen leben zu können.

Noch besser ist es, wenn Du regelmäßige Erträge aus Deinem Vermögen erzielst. Hier kannst viel besser bestimmen, wann dies anfallen soll. Außerdem kann Du gezielt dafür sorgen, dass die Steuer vermieden wird bzw. erst weit in der Zukunft zu bezahlen ist. In der Zwischenzeit kannst Du mit den aufgeschobenen Steuern weiter Geld erwirtschaften.

Eine Steuer-Strategie lohnt sich

Interessant sind auch immer außergewöhnliche Zahlungen. Es kann sich durchaus lohnen, diese zu schieben oder auf mehrere Jahre zu verteilen. Eine GmbH bietet darüber hinaus die Möglichkeiten, Einkommen auf eine andere juristische Person zu verschieben. Damit kannst Du noch besser steuern, wann diese Dir als Privatperson zukommen, wenn überhaupt. Außerdem kannst Du Verluste anhäufen, um später davon zu profitieren, was als Privatperson nicht möglich ist.

Wenn Du Erträge aus Wertpapiergeschäften hast, musst Du auf die Kapitalertragssteuern bezahlen, wenn Du sie realisierst. Ich wünsche Dir natürlich, dass Du nur so investierst, dass nur Gewinne anfallen. Aber manchmal ist es nicht der Fall. Dann kann es sich lohnen, Positionen im Minus zu verkaufen und eine ähnlich Position neu zu eröffnen. Du sicherst Dir damit für die Zukunft Verluste, die Du mit späteren Gewinnen verrechnen kannst.

Es gibt außerdem Investitionen, die von Steuern Kapitalerträge geschützt sind. Dies ist bspw. in bestimmten Fällen bei Edelmetallen und Währungen der Fall. Es wird wieder einmal deutlich, warum Diversifikation so große Vorteile hat. Denn die Chancen lauern überall, wenn Du ihnen die Gelegenheit dazu gibst. Wenn überhaupt nichts anlegt und nur Zinsen auf Festgeld oder Bargeld erhält, hat auch keine Möglichkeiten.

Steuern sparen ist ein Lernprozess

Wer darüber hinaus in Aktien anlegt, kann zumindest die Steuern auf Kursgewinne bis zum Verkauf hinauszögern. Aber wer dafür nur einen ETF verwendet, hat eben deutlich weniger Möglichkeiten als ein anderer Anleger, der gezielt streut. Ein ETF auf physisches Gold, eine Währungsanlage und daneben weitere ETFs auf verschiedene Märkte eröffnen je nach Marktsituation völlig unterschiedliche Möglichkeiten. Es bleibt dann Dir überlassen, diese zu nutzen. Wenn Du Dir nicht zutraust, einige davon überhaupt zu finden, dann musst Du Dir Hilfe suchen. Aber dafür gibt es genügend Literatur und Steuerberater, die Dir gerne helfen.

Die Frage ist nicht, wie viel Steuern Du in einem Jahr bezahlst. Ich hätte gerne mal 5 Mio. € Einkommensteuer bezahlt, denn dafür sind 10 Mio. € Einkommen nötig. Oder welchen Anteil die Steuern am Einkommen haben. Dann sind es eben mal 50%, dafür war das Einkommen hoch. Die Frage ist, wie viel bezahlst Du über Dein Leben und wie viel sparst Du insgesamt ein? Arbeite daran, der Vermögensheld hilft Dir!