Garantie-Kosten sind hoch!
Unterschätze niemals die Garantie-Kosten! Gewerbliche Händler, nicht privater Verkäufer, sind gesetzlich verpflichtet, eine Sachmängelhaftung für ihre Produkte zu übernehmen, ab Januar 2022 verkürzt. Dies bedeutet, dass sie für alle Mängel haften, die zum Zeitpunkt des Verkaufs vorhanden waren. Sie können diese Haftung nicht ausschließen oder reduzieren. Wenn also innerhalb der Frist der gesetzlichen Gewährleistung ein Mangel auftritt, müssen sie die hohen Reparaturkosten tragen oder das defekte Produkt ersetzen.
Eine Garantie hingegen ist eine freiwillige Leistung des Herstellers oder Verkäufers, die über die gesetzliche Gewährleistung hinausgeht. Die Garantiebedingungen können sehr unterschiedlich sein, und es kann Einschränkungen geben, wie zum Beispiel eine Begrenzung der Garantiedauer oder eine Klausel, die die Garantie ungültig macht.
Die Kosten für eine Garantie hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Produkts, der Garantiedauer und dem Anbieter. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass Garantien in der Regel nicht kostenlos sind und dass diese Garantie Kosten den Kaufpreis erhöhen können.
Garantie-Kosten bei Finanzprodukten
Garantien bei Finanzprodukten werden oft von Anbietern gegen zusätzliche Kosten angeboten, um dem Kunden eine zusätzliche Absicherung zu bieten. Allerdings sollten Verbraucher die damit verbundenen Kosten und Bedingungen genau prüfen, um zu entscheiden, ob diese Garantie wirklich notwendig ist.
Bei vielen Finanzprodukten wie zum Beispiel Versicherungen oder Fonds gibt es ebenfalls Garantien. So bieten einige Anbieter von fondsbasierten Produkten eine Garantie auf das eingesetzte Kapital, um Anlegern mehr Sicherheit zu bieten. Diese Garantien sind mit Kosten verbunden und schmälern die Rendite des Produkts. Auch bei Versicherungen gibt es Garantien, bspw. in Form von Garantiezinsen bei Rentenversicherungen. Auch hier gilt, dass diese Garantien mit Kosten verbunden sind und die Rendite der Versicherung beeinträchtigen können.
Es ist daher wichtig, sich vor Abschluss eines Finanzprodukts genau über die Garantien und die damit verbundenen Kosten zu informieren. Auch wenn das natürlich nicht so einfach ist, weil die Kosten einfach nur die Rendite drücken. Es ist aber zum Glück gar nicht nötig, diese exakt zu berechnen. Interessant ist einfach die verbleibende Rendite. Nur wenn diese ausreichend ist, kommt das Produkt in Frage. Wichtig ist jedoch, sich niemals auf die Zins- oder Renditeangaben zu verlassen, sondern selbst zu rechnen. Die Finanz-App Vermögensheld bietet Dir eine ganze Reihe von Tools an.
Warum überhaupt eine Garantie?
Wenn die Rendite eines Finanzproduktes einfach gesenkt wird, macht dies bei der Betrachtung keine Probleme. Wenn eine Garantie allerdings nur für einen Ausschnitt möglicher Ergebnisses ausgesprochen wird, macht eine Berechnung keinen Sinn mehr. Denn sicherlich wird sich durch die Garantie das durchschnittliche Ergebnis erhöhen, aber das bringt Dir nichts. Denn in den meisten Fällen bleibt das Ergebnis gleich, weil die Garantie gar nicht zum Einsatz kommt.
Betrachten wir eine klassische Garantie des eingezahlten Kapitals, wie bspw. bei einer Riester-Rente. Du kannst mit deren Hilfe in Aktienfonds investieren, es wird Dir jedoch garantiert, dass Du mindestens das eingezahlte Kapital zurückerhältst. Was bedeutet das konkret? Nehmen wir an, Du entscheidest Dich für einen indexnahen Fonds, der in den letzten Jahren eine Wertentwicklung von 5% pro Jahr erzielt hat. Du hoffst, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird.
Wenn das Ergebnis nun wider Erwarten negativ sein sollte, also bspw. -1% pro Jahr, sorgt die Garantie dafür, dass sie auf 0% angehoben wird. Je nach Laufzeit und Situation sorgen die Kosten jedoch dafür, dass Du nur zu 80% an der Rendite partizipierst. Statt durchschnittlich 5% erhältst Du also zunächst nur 4%, statt -1% auch -0,8%. Das hebt die durchschnittliche Rendite wieder an, je nach Zusammensetzung der Auswahl vielleicht auf 4,1%. Ist es das Wert?
Wie schätzt Du die Wahrscheinlichkeit ein?
Aus meiner Sicht nicht. Denn auch 0% wären kein gutes Ergebnis. Ich verstehe, dass 0% immer noch besser als -1% sind, aber das macht dennoch keinen Unterschied. Denn 0% sind 5% schlechter und -1% wären eben 6% schlechter. Aber sowohl 5% also auch 6% jährlicher Mindestertrag sind eine Welt! Schon die -1% aufgrund der Garantie an sich würde ich nicht akzeptieren. Aber es ist Deine Entscheidung.
Letztlich ist es die Laufzeit, die den Ausschlag gibt. Wenn die Streuung in einem Jahr zwischen -40% und +40% liegt, wäre eine Garantie super. Dann nichts zu verlieren hat einen beträchtlichen Wert. Allerdings auch hohe Kosten, denn die neue Spanne wäre sicherlich nicht 0% bis +39%, sondern eher 0% bis 2%. Der durchschnittliche Erwartungswert wären auch nicht mehr 5%, sondern nicht mal 0,5%. Bei 20 Jahren Laufzeit kommst Du in den Bereich der vorherigen Zahlen.
Du siehst, je höher die Wahrscheinlichkeit, dass Du die Garantie benötigst, umso teurer wird sie. Je sicherer Du also sein willst, umso näher kommst Du mit dem Ergebnis dem einer sicheren Geldanlage. Aber der Wunsch ist es, oder sollte es zumindest sein, dass die Rendite höher liegt. Ansonsten kannst Du einfach bei einer sicheren Anlage mit entsprechend niedriger Rendite bleiben. Aber das wird Dich bei Deinem Vermögensaufbau sicherlich nicht unterstützen, sondern eher bremsen!
Wogegen kannst Du Dich absichern?
Eine Garantie ist keine freiwillige Leistung des Verkäufers, denn der Verkäufer haftet dafür. Besonders deutlich wird dies, wenn Du bspw. ein Währungsrisiko absichern möchtest. Hier gibt es keine untere Grenze, denn es könnte sein, dass eine Währung über die Laufzeit wertlos verfällt. Dieses Risiko wird der Verkäufer üblicherweise nicht eingehen, sondern sich am Kapitalmarkt gegen einen solchen Fall absichern.
Für Dich ist das eine gute Situation. Denn dann kannst Du den Verkäufer fragen, für welchen Betrag er Dir eine solche Absicherung verkaufen würde, wenn Du sie getrennt vom Produkt kaufen würdest. Möchte Dir einen Bank bspw. eine Beteiligung auf US$-Basis verkaufen, besteht ein Risiko in der Wertentwicklung des US$ zu Deiner Währung, angenommen hier Euro. Fällt der Euro über die Laufzeit im Wert, bekommst Du zusätzliche Erträge, und umgekehrt.
Hast Du nun die Wahl zwischen einem klassischen und einen währungsgesicherten Produkt, welches wählst Du? Zunächst klingt währungsgesichert besser, weil es weniger Risiko enthält, aber ist es das? Die richtige Frage wäre, wie hoch die Kosten der Währungsabsicherung sind. Betragen diese bspw. 2% oder mehr, wie bei gewissen Laufzeiten üblich, muss das Produkt so gut sein, dass es diese Überrendite erzielt. Ansonsten reduziert sich der Ertrag wieder in die nähe einer sicheren Anlage und dann kannst Du Dir den Aufwand sparen.
Garantie-Kosten lohnen sich selten
So wird es in den meisten Fällen sein. Garantien klingen gut, aber wenn Du Dir die Kosten, und das Ergebnis, näher anschaust, sind sie meistens das Geld nicht wert. Sollten Sie aus Deiner Sicht das Geld wert sein, prüfe lieber, ob Du wirklich gut schlafen kannst, wenn Du Risiken eingehst. Wer keine Risiken will, braucht auch keine eingehen, nur um sich dann wieder abzusichern. Aber wie die Russen sagen würden: Wer nichts riskiert, trinkt auch keinen Champagner! (frei übersetzt.)