Finanzielle Verantwortung ist nicht delegierbar, weil dafür einfach niemand außer Dir in Frage kommt. Aber der Reihe nach. Zunächst lohnt es sich einen Blick darauf zu werfen, an wen diese Verantwortung überhaupt delegierbar wäre. Denn nur wer über die entsprechende Expertise verfügt, kommt dafür in Betracht. Aber wer in der Bevölkerung hat überhaupt diese Expertise? Aus meiner Sicht schlägt hier die Praxis auf jeden Fall die Theorie.10
Also würde ich nach Leuten suchen, die es geschafft haben, Vermögen aufzubauen. Denn jemand, der es in der Theorie gelernt hat, aber in der Praxis über kein Vermögen verfügt, wäre mir suspekt. Vielleicht hat er das Falsche gelernt? Eine Verteilung des Vermögens in der Bevölkerung führt zum Ergebnis, dass 50% annähernd nichts besitzen und die vermögendsten 10% ungefähr zwei Drittel. Darin ist jedoch sehr viel geerbtes Vermögen enthalten, was dazu führt, dass noch weniger in der Lage waren, eigenes Vermögen aufzubauen.
Nur Wenige bauen Vermögen auf
Allerdings ergibt sich daraus ein hervorragender Kontraindikator. Das, was die große Mehrheit unternimmt, führt nicht zum gewünschten Ergebnis. Dann könnte es ratsam sein, sich anders zu verhalten und genau das nicht zu tun. Das ist aber schwer, weil Du dann der Außenseiter bist, der alles anders macht. Wer dies nicht in der notwendigen Konsequenz möchte, sollte es sich gut überlegen. Wenn Du nach einer gründlichen Prüfung zum Ergebnis kommen, ebenso zu handeln, sollte es in Betracht kommen. Wenn alle etwas tun, ist es für mich ein Anreiz nach einem Fehler zu suchen, als es wirklich darüber nachzudenken, es nachzumachen.
Aber zurück zum eigentlichen Problem: An wen könntest oder solltest Du die finanzielle Verantwortung überhaupt delegieren? Wenn es tatsächlich eine Ausbildung gäbe, die zu guter Anlage führt, dann könnten es die klassischen Berater der Finanzdienstleister besser. Sie sind aber nur genau arm oder reich, wie die übrige Bevölkerung. Also solltest Du nur an diese delegieren, wenn Du ein durchschnittliches oder mittelmäßiges Ergebnis akzeptierst. Vielleicht wird es besser, vielleicht schlechter, es liegt nicht in Deiner Hand.
Aber wenn Du mehr möchtest, am besten sogar ein eigenes Vermögen aufbauen, dann führt kein Weg daran vorbei, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Denn dann langt ein durchschnittliches Ergebnis eben bei weitem nicht. Dafür musst Du jedoch mit eigener finanzieller Bildung und Erfahrungen selbst daran arbeiten, bessere finanzielle Ergebnisse zu erzielen.
Es gibt keine Abkürzung
Wie sollte es auch sonst sein? Jemand anderes weiß, wie man mit 100 € monatlichen Sparraten nach 10 Jahren ein Vermögen von 10 Mio. € aufbaut? Wer den Weg findet, nicht nur Glück hatte und ihn selbst gegangen ist, könnte der Richtige sein. Aber er muss sein Wissen noch weitergeben, so dass es jeder nachmachen kann und das wird nicht unentdeckt bleiben. Vermutlich vergleichbar mit einem Haarwuchsmittel – wenn eines wirklich funktionieren würde, bräuchte es keine Werbung dafür. Die Mund-zu-Mund-Propaganda würde mit Sicherheit ganze Arbeit leisten.
Selbst wenn Du jemanden findest, der es geschafft hat, wirst Du sehr oft glückliche Umstände als Ursache finden. Etwas, dass eben leider nicht zu wiederholen ist. Deshalb ist das Fazit wichtig. Es gibt niemanden, an den Du Dich wenden könntest, um Dir zu Reichtum zu verhelfen. Es gibt auch keine Abkürzung, die Du nur suchen musst und sobald Du sie gefunden hast, bist Du reich. Schon gar nicht kannst Du jemand anderen damit beauftragen, die Abkürzung für Dich zu finden. Niemand kann Dir die Verantwortung für Deine finanzielle Situation abnehmen und selbst wenn Du sie an jemand anderen delegieren solltest, es wird Dir nichts bringen.
Denn wer auch immer sich um Dein Vermögen kümmert. Er wird es gegebenenfalls ein wenig vermehren oder zusammenhalten, aber er wird kein Vermögen aus dem nichts aufbauen. Genauso wenig wird er Dich beraten können, wie Du ein Vermögen aufbaust. Höchstens, wie Du Dein vorhandenes Vermögen anlegen und damit ein wenig vermehren kannst. Die meisten Berater, ob gebunden oder unabhängig, sind nur mit der Fragestellung konfrontiert, wie Geld anzulegen ist. Aber die finanzielle Verantwortung ist nicht delegierbar!
Wie ist Beratung zu beurteilen?
Welchen Rat erwartest Du, wenn Du einen Berater fragst, wie Du zu Geld kommst? Er wird Dir das empfehlen, was Dir alle empfehlen. Was eben alle machen, wenn sie mit der gleichen Fragestellung konfrontiert sind. Es ist ausgeschlossen, dass er einen besseren Weg kennt. Nichts ist sicher, insofern könnte er auch falsch liegen. Was es nur wahrscheinlicher macht, dass er dieses Risiko erst gar nicht eingeht, und Dir trotzdem empfehlen würde, der Masse zu folgen. Warum sollten jemand seine Zeit für einen überschaubaren Stundenlohn einsetzen? Zeit ist ein knappes Gut und auf diesem Weg ist mit Sicherheit kein Vermögen zu erwirtschaften.
Nicht zu vergessen, dass die Beurteilung eines Lehrers oder einer Beratung umso besser erfolgen kann, über desto mehr Wissen Du verfügst. Stell Dir vor, Du delegierst etwas, ohne anschließend beurteilen zu können, wie gut derjenige die Aufgabe erfüllt hat. Sofern Du etwas kritisierst wird er sich rechtfertigen und für seine Ergebnisse kämpfen. Es bleibt damit immer noch Deine Aufgabe und Deine Verantwortung, dies zu beurteilen. Der Unterschied zwischen Leistung und Glück ist jedoch kritisch, besonders in der Prognose der Zukunft.
Das Risiko einer Delegation der Verantwortung bleibt immer, dass der Beauftragte daneben liegt und Du viel Geld verlierst. Damit sind die Verluste eingetreten und Du musst unter Druck verstehen, was die Ursachen dafür waren. War es Pech, der Markt oder schlechte Arbeit, Unvermögen oder Betrug? Letztlich hast Du keine Chance, das Geld oder wenigstens einen Teil zurückzubekommen. Von den entgangenen Gewinnen ganz abgesehen. Es ist eine unglückliche Lage, die Du unbedingt vermeiden solltest.
Finanzielle Verantwortung ist nicht delegierbar!
Die Schlussfolgerung ist eindeutig, Du muss die finanzielle Verantwortung selbst übernehmen, ohne Wenn und Aber. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Du vermögend werden kannst. Aber das reicht eben noch nicht aus, um vermögend zu werden. Dafür musst Du zusätzlich selbst Hand anlegen und alles dafür tun. Du musst Dich weiterbilden, Dich für einen Weg entscheiden und ganz wichtig, auch loslaufen. Derjenige, der nicht den ersten Schritt macht, kommt sicher nicht an.
Dabei ist jedoch nicht einmal gesagt, dass Dich der erste Weg überhaupt zum Ziel führen wird, auch nicht der zweite oder irgendein folgender. Ebenso ist keine Rede davon, dass es leicht werden wird. Ganz sicher nicht. Du wirst kämpfen müssen und Du wirst Dir das ein oder andere Mal wünschen, dass Du etwas delegieren könntest. Aber so ist es eben nicht. Du wirst vermutlich Scheitern oder Rückschläge hinnehmen müssen, aber Du wirst daraus für Dein Leben und Deinen Erfolg lernen.
Akzeptiere die Fakten, wie sie sind. Je schneller Du das tust, umso schneller kannst Du Dich mit den wichtigeren Dingen beschäftigen und wirklich loslaufen. Finanzielle Verantwortung ist nicht delegierbar! Alles andere als den ersten Schritt zu wagen und die ersten Entscheidungen zu treffen hält Dich nur ab, Dein Ziel zu erreichen und ein ordentliches Vermögen aufzubauen. Wahrscheinlich kennst Du die Schwierigkeiten noch nicht, die Dich erwarten. Aber Du kannst alles lernen, was Du brauchst, um sie zu überwinden!