Was ist das “Vermögen”? Oberflächlich betrachtet, ist die Antwort einfach: Das Vermögen ist die Aufstellung aller Vermögensgegenstände, die Du besitzt. Lässt man diese Tautologie beiseite, beginnt die Aufstellung bei Konten und deren Guthaben sowie Kleidung, Möbeln und Wertgegenständen. Weiter geht es mit Wertpapieren und Schmuck über Autos zu Immobilien oder Unternehmensbeteiligungen. Dies stellt aber nur das klassische Vermögen dar und nicht Deine wirkliche Situation, denn ein Vermögen in gleicher Höhe sind für einen 30- und 80-jährigen völlig anders zu bewerten.

Dies liegt daran, dass es noch andere Positionen gibt, die häufig vernachlässigt werden, bspw. den Wert der Arbeitskraft, der der Renten oder die Kosten des zukünftigen Konsums. Es ist sehr wichtig, diese Positionen zu kennen, weil deren Höhe Entscheidungen in anderen Bereichen beeinflussen sollte. Außerdem kann nur mit diesen die Zukunft vernünftig prognostiziert werden. Also bspw. Situationen zu konkreten Zeitpunkten, wie dem des Renteneintritts, oder wann ein bestimmter Zeitpunkt gekommen ist, wie der der finanziellen Unabhängigkeit.

Das Problem einer solchen Aufstellung ist jedoch, dass der einzige Mehrwert die Gesamtsumme ist, abgesehen vielleicht von der Übersichtlichkeit. Wichtiger ist jedoch die Aufteilung des Vermögens nach anderen Gesichtspunkten, bspw. Anlageklassen oder Währungen. Denn die Werte verändern sich mit der Zeit, innerhalb von Anlageklassen ähnlich, aber unterschiedlich in Relation zueinander. Deshalb muss regelmäßig kontrolliert werden, ob die aktuelle Situation für verschiedene mögliche Entwicklungen in der Zukunft geeignet ist. Diese könnten bspw. sein, dass die Inflation steigt oder fällt und die Wirtschaft wächst oder schrumpft.

Die Auswirkungen sollten bekannt sein

Die Vermögensaufteilung bestimmt im Wesentlichen die zu erwartende Rendite, weshalb der Bereich Vermögen eng mit dem Bereich Vermögensentwicklung zusammen hängt. Denn umgekehrt, wenn die erreichte Rendite nicht ausreicht, könnte die Ursache in einer unpassenden Vermögensaufteilung liegen. Ebenso verhält es sich mit dem Risiko, welches sich aus den einzelnen Vermögenspositionen ergibt. Auch hier spielt die Aufteilung des Vermögens die entscheidende Rolle und dementsprechend können einige Risiken abgesichert werden, einfach in dem die Vermögensaufteilung verändert wird.

Aber jede Position der Vermögensaufstellung kann wiederum selbst Auswirkungen haben. Am deutlichsten wird dies im Bereich des Budgets, dort bei den virtuellen Geldflüssen. Denn alle Vermögenswerte, deren Wert schwanken kann, machen sich eben dort mit genau dieser Wertveränderung bemerkbar. Gleiches gilt für alle Verbrauchsgüter, deren Wert eben jeden Monat unaufhörlich sinkt. Diese Abschreibung taucht ebenfalls in den virtuellen Geldflüssen auf. Interessant sind deshalb diese Positionen im Bereich Vermögen, weil sich eben nur dort das Ergebnis des virtuellen Geldflusses verändert lässt.

Wenn das Ergebnis negativ ist, dann bedeutet dies, dass Du weniger Güter hast, die im Wert steigen, als Güter, die im Wert fallen. Entsprechend sinkt Dein Vermögen und Du musst dies durch Sparen ausgleichen, wenn Du Dein Vermögen wenigstens konstant halten willst. Für den Vermögensaufbau ist dies ein sehr hinderlicher Zustand. Dieser tritt jedoch gerade am Beginn des Berufslebens auf, weil eben noch nicht vielen Vermögenswerte vorhanden sind, die Erträge erzeugen, und damit positive virtuelle Geldflüsse.

Die Vermögensaufteilung steuert alles!

Damit wird deutlich, dass das virtuelle Budget nur durch Veränderungen im Bereich Vermögen in Ordnung gebracht werden kann. Dies ist außerdem keine leichte Aufgabe, denn gebrauchte Gebrauchsgegenstände zu verkaufen ist nur schwer möglich. Zudem hinterlassen sie eine Lücke, weil eben etwas fehlt. Gleichzeitig muss das gesparte Geld so in Vermögen angelegt werden, dass es Erträge erzielt. Zu Zeiten historisch niedriger Zinsen und hoher Preise für Werte ebenfalls keine leichte Aufgabe. Umso mehr, wenn die Erfahrung fehlt, unterbewertete Werte zu erkennen.

Wer ein deutlich negatives Ergebnis erzielt kann sogar unter Umständen seinen Geldfluss negativ beeinflussen, weil in regelmäßigen Abständen eben Ersatzinvestitionen notwendig werden. Dies kann zu extrem ungünstigen Zeitpunkten passieren und zu Liquiditätsengpässen führen. Natürlich ist der Kauf eines neuen Autos oder einer neuen Waschmaschine keine Ausgabe an sich. Es wird nur Geld gegen einen Wertgegenstand getauscht, aber dennoch wird die Liquidität reduziert. Im Gegensatz dazu verliert das Auto oder die Waschmaschine in den Folgejahren an Wert, ohne dass sich dies in der Liquidität bemerkbar macht. Nur eben im virtuellen Geldfluss, der deswegen ein Hinweis auf zukünftig anfallende Ersatzinvestitionen darstellt.

Deswegen sind die Schnittstellen des Bereichs Vermögen so zahlreich und wichtig. Vom der einfachen Vermögensbilanz kommst Du zu den verschiedenen Vermögensaufteilungen. Diese haben großen Einfluss auf die Rendite und das Risiko und bestimmen sogar die Liquidität. Deswegen sind die Schnittstellen so wichtig und Du machst einen Fehler, sie zu vernachlässigen. Beschäftige Dich mit Ihnen, sie sind Deine Zukunft!