Vermögen aufbauen mit Aktien braucht Zeit
Vermögen aufbauen mit Aktien mit ein einfacher Weg, weil Aktien sehr liquide sind und die Transaktionskosten gering. Allerdings sind die durchschnittlichen Renditen auch nicht so hoch, weshalb der Vermögensaufbau nicht so schnell gehen wird. Aber jeder sollte sich mit Aktien und dem Aktienmarkt auseinandersetzen, weil sich dabei viel über Investitionen allgemein sowie Preis und Wert im Besonderen zu lernen ist.
Langfristig Vermögen aufbauen mit Aktien ist ein Lernprozess. Denn es geht nicht darum, eine Aktie zu kaufen, zu warten und reich zu sein. Das mag zwar in der Theorie möglich sein und in der Praxis vielleicht sogar schon einmal geklappt haben, aber die Regel ist es sicher nicht. Deshalb brauchst Du eine Strategie, wie Du ein Vermögen mit Aktien aufbauen möchtest.
Es spielt dabei übrigens keine Rolle, wie Du es machen möchtest. Es gibt unzählige Wege, zum Erfolg zu kommen. Ein Vermögen aufbauen mit Aktien ist ebenso möglich wie mit auf anderen Wegen, die nichts mit Aktien zu tun haben, bspw. Immobilien oder Rohstoffe. Aber bei jedem Weg musst Du Dich auskennen, ansonsten ist es reines Glücksspiel.
Eine Strategie für den Vermögensaufbau
Um Vermögen aufzubauen mit Aktien musst Du möglichst viel Wert für möglich wenig Geld kaufen und hoffen, dass der Preis anschließend steigt. Die Frage ist allerdings, wie Du eine Aktie oder mehrere Aktien findest, die diese Entwicklung nehmen werden. Im Prinzip reicht eine Aktie, aber dann musst Du Dir eben verdammt sicher sein, dass sich diese wie gewünscht entwickelt. Aber niemand kann vorhersehen, welche Entwicklungen das Marktumfeld noch nehmen wird oder überhaupt nehmen könnten. Deshalb wäre eine Aktie auch immer eine gehörige Portion Glück, und nicht ausschließlich Können.
Also doch gleich eine breit gestreute Position einnehmen und in viele Aktien anlegen? Dafür sind Aktien ETFs geeignet, aber ebenso ETFs für Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe. Glück oder Pech entscheidet sich dann nicht mehr mit nur einer Aktie, sondern eben einer ganzen Gruppe, bspw. eines Indexes. Die Wahrscheinlichkeit einen Gewinner dabei zu haben steigt, aber auch die Anzahl der Verlierer.
Höhere Renditen sind immer mit einzelnen Aktien möglich, dafür gehst Du damit aber auch ein höheres Risiko ein. Im Durchschnitt wird der Index- oder Sektor-ETF besser abschneiden, weshalb die meisten Anleger mit einem ETF besser aufgestellt sind. Aber in beiden Varianten musst Du die Zeit arbeiten lassen. Aber wie hoch ist die Chance, einen gesamten Index unter Wert zu kaufen? Kommt auch ein wenig darauf an, wie breit und populär der Index ist.
Welche Index ist der richtige?
Im Prinzip stellt sich bei der Wahl des Indexes die gleiche Frage wie eben. Du kannst mit einem Index auf den MSCI World gleich die ganze Welt kaufen oder Du wählst einen oder mehrere kleinere Indizes, in die Du investierst. Die Frage ist, ob Du beim MSCI World überhaupt davon profitieren kannst, dass der Preis unter dem Wert Wert liegt. Wenn dann, dann müsste das umso mehr bei den kleineren Indizes der Fall sein.
Umgekehrt wird es jedoch interessant: Was machst Du, wenn der MSCI World weniger Wert ist, als der Preis? Dann kann es sich lohnen, den Index zu verkaufen. Aber was machst Du mit dem Geld statt dessen? Du kannst es liegen lassen und warten, bis der Preis wieder unter dem Wert liegt, aber das kann auch schon einmal Jahre dauern. In diesem Fall verzichtest Du auf jegliche Renditen, wenn Du nicht auf andere Anlageklassen ausweichst.
Oder Du entscheidest Dich von vorne herein, mehrere Indizes statt einem umfassenden zu kaufen. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass nicht alle kleineren Indizes im gleichen Verhältnis über Wert notieren. Dann könntest Du aus den Indizes aussteigen, der Preis-Wert-Verhältnis am ungünstigsten sind und die kaufen, bei denen dies (noch) am besten ist.
Reicht ein Index zum Vermögensaufbau
Grundsätzlich ist die Frage zu klären, ob ein Index zum Vermögensaufbau geeignet ist. Denn der Index ergibt sich aus dem Durchschnitt der enthaltenen Aktien. Ohne besondere Auswahl wird das Ergebnis der Aktien also immer in der Nähe des Index liegen. Damit bekommst Du ein Problem, wenn der Index nicht zum Vermögensaufbau geeignet ist. Denn etwas besser nützt Dir dann nichts mehr. Rechne einfach mal ein wenig mit dem Vermögensheld Investieren Rechner oder Sparplan Rechner. Du wirst von den Ergebnissen überrascht sein – sowohl im Guten als leider auch im schlechten.
Aber wie überprüfst Du, ob ein Index für den Vermögensaufbau geeignet ist? Nun, im Prinzip sehr einfach, denn es gilt einfach zu prüfen, wie gut der Index den Wert Deines Vermögens erhält. Legst Du also 10.000 Euro oder jeden anderen Betrag zu einem Zeitpunkt an, ist zu klären, welchen Wert dies später darstellt. Dieser Wert muss also gemessen werden und bestimmt, ob es wirklich zum Vermögensaufbau gekommen ist oder nicht.
Es bietet sich an, Geld als Maßstab zu nutzen. Allerdings reicht es eben nicht, einfach nur nominal den Betrag zu vergleichen. Denn 100 Euro von heute sind nicht 100 Euro von früher. Geld ist also vielleicht doch nicht der richtige Maßstab, weil die Wertveränderung des Geldes, in der Regel ein Wertverlust, ebenfalls noch zu messen. Allerdings, welche Alternativen gäbe es überhaupt? Wir könnten den Wert auch in Gold messen. Aber das ist noch schwieriger, weil Du vermutlich nie etwas mit Geld kaufst und daher keine Vorstellung davon hast, was mit Gold zu kaufen ist.
Was bedeutet Inflation für Dich?
Insofern ist Geld am besten geeignet, den Wert über lange Zeiträume zu bestimmen. Der Wertverlust des Geldes muss jedoch unbedingt bestimmt werden. Aber dies ist viel schwieriger, also jetzt einfach die Inflation zu nehmen, womöglich sogar eine durchschnittliche. Ich will damit nicht sagen, diese wäre völlig irrelevant, aber es kommt eben nicht auf die allgemeine Inflation an, sondern auf Deine eigene Inflation Deiner Ausgaben.
Warum nur die Inflation betreffend Deiner Ausgaben? Weil es eben um den Werterhalt geht. Es geht um die Güter, die Du im Austausch mit dem Geld aus dem Verkauf Deiner Index-Wertpapiere erhalten würdest. Dieser Vergleich bestimmt, wie viel Wert Du erhältst und dementsprechend, ob Du beim Vermögensaufbau vorangekommen bist. Aber entsprechend schwer zu bestimmt ist diese Inflation auch. Umso mehr, weil sich nicht zuletzt auch Dein Warenkorb verändert haben wird, also die Auswahl der Güter, die Du zu den verschiedenen Zeitpunkten durchschnittlich einkaufst.
Die gesamte eigene Inflation hängt auch davon ab, wie sich Dein Vermögen entwickelt. Wichtig ist bei der Messung der Veränderung des Wertes jedoch nur die Inflation der Ausgaben, weil wir eben prüfen wollen, ob Du Vermögen aufbaust. Du wirst diesen Wertverlust jedoch nicht exakt bestimmen können, aber das ist auch nicht notwendig. Insofern reicht Dir durchaus die allgemeine Inflation als Orientierung, aber anschließend solltest Du deren Höhe in Richtung Deiner persönlichen Inflation anpassen. Liegt sie darüber, rundest Du eben auf. Liegt sie darunter, eben ab. Aber das führt an dieser Stelle ein wenig weit.
Vermögen aufbauen mit Aktien erfordert Selektion
Deshalb beschäftigen wir uns hier nur mit dem Ergebnis der Aktien unter Berücksichtigung der allgemeinen Inflation, um den Werterhalt der Wertpapiere einzuschätzen. Die Aktien als Anteile von Unternehmen sind Sachwerte, welche sich deshalb grundsätzlich ähnlich der Inflation entwickeln. Allerdings gilt dies nicht für die Gewinne des Unternehmens, welche bei sinkender oder steigender Inflation üblicherweise ebenfalls schwanken.
Im Ergebnis, über einen gesamten Zyklus, wird der Aktienmarkt damit zu keinem Vermögensaufbau führen. Es wird Phasen geben, in denen dies der Fall ist, aber auch anderen, in denen der Wert des Vermögens sinkt. Insofern wird kannst Du den Aktienmarkt leider nicht für den langfristigen Vermögensaufbau nutzen. Er wird Dir nur dabei helfen, es zu erhalten. Dies gilt für alle Indizes, vom Dow Jones Industrial über den MSCI World, den S&P 500 oder den NASDAQ, bis hin zum DAX.
Wenn Du langfristig Vermögen aufbauen möchtest, führt deswegen kein Weg an einer guten Auswahl vorbei. Nur wenn Du Aktien oder zumindest Teile der weltweiten Aktienmarktes richtig ausgewählt hast, kannst Du Vermögen aufbauen. Nominal mag dies auch mit einem Index gelingen, aber die wirklichen Wertsteigerungen kommen aus der Auswahl. Du musst Dir also Gedanken machen, wenn Du den Aktienmarkt für den Aufbau Deines Vermögens nutzen möchtest.
Vermögen aufbauen mit Aktien alleine ist schwer
Deswegen dauert es auch so lange, ein Vermögen mit Aktien aufzubauen. Denn erstens musst Du Aktien oder Indizes mit einer Fehlbewertung identifizieren, und zweitens noch die notwendige Geduld aufbringen, um davon zu profitieren. Sofern Du richtig gelegen hast. Aber dafür muss auch die richtige Zeit sein. Denn wenn es jahrelang an allen Aktienmärkten abwärts geht und noch hohe Inflation herrscht, hast Du keine Chance. Unterschätze deshalb nicht, dass der Zeitpunkt Deiner Investorenkarriere sehr viel mit Deinem Anlageerfolg zu tun hat.
Deshalb empfiehlt Dir der Vermögensheld, Dich bei Deinen Vermögensaufbau mit Hilfe verschiedener Anlageformen zum Erfolg zu kommen. Denn wenn aktuell nicht die richtige Zeit für Aktien ist, kann dies durchaus die richtige Zeit für andere Anlageklassen sein. Dies ist letztlich die größte Chance, schnell Vermögen aufzubauen. Statt nur mit Aktien den Vermögensaufbau anzugehen, einfach alle Anlageklassen nutzen und überall nach Fehlbewertungen zu suchen.
Mir ist bewusst, dass dies wesentlich komplizierter ist, als einfach Indexfonds für Aktien zu kaufen und zu warten. Aber dafür kann es wenigstens zum Erfolg führen. Im Gegensatz dazu ist dies bei keiner Anlageklasse nur durch passive Investments gegeben. Deshalb empfehle ich Dir ebenfalls diesen Weg zu gehen, weil die zusätzliche Rendite den Mehrwert darstellt. Nur die Inflation auszugleichen ist kein Vermögensaufbau, nur aufgeschobener Konsum. Aber mehr Spaß und frühere Rente geht eben nur mit echtem Vermögensaufbau.