Eine Vermögensübersicht ist viel mehr!
Eine Vermögensübersicht, oder Vermögensbilanz, ist mehr als einfach eine Aufstellung. Sie dient als Ausgangsbasis für viele weitere Analysen, die Dir helfen können. Sie geben Dir Anhaltspunkte, was die Zukunft bringen kann. Welche Möglichkeiten es gibt, im Guten und im Schlechten. Aber es liegt an Dir, ob Du es überhaupt einsetzt und wenn, wofür.
Eine Vermögensübersicht erstellen
Eine Vermögensübersicht zu erstellen ist nicht schwer, einfach nur Fleißarbeit. Es geht darum, alle Vermögenspositionen zu erfassen, also die positiven Werte und die negativen Kredite. Nur wenn Du wirklich Dein Vermögen ausreichend erfasst, bringt Dir das Ergebnis etwas. Ausreichend bedeutet, dass Du Dir eine Schwelle setzt, bspw. 1.000 €. Alles, was nun mindestens 1.000 € wert ist und jeder Kredit über 1.000 €, muss sich in der Vermögensübersicht wiederfinden. Entscheide selbst, ob Du das Handy, das Tablet und den Fernseher für jeweils unter 1.000 € weglässt oder gesamt als Technik für 2.000 € aufnimmst.
Also beginne zunächst mit den Vermögenswerten. Dies sind als erstes alle Geldvermögen, also alle Arten von Konten inkl. Fremdwährungskonten und Bargeld. Danach alle Finanzanlagen, also Aktien, Anleihen, Fondsanteile, Wertpapiere, Krypto-Währungen und Beteiligungen. Dann gibt es noch Sachanlagen, Immobilien und Grundstücke, Autos oder Oldtimer, Rohstoffe inkl. Edelmetallen, Schmuck, Kunst und andere Wertgegenstände.
Auch Finanzprodukte darfst Du nicht vergessen, also bspw. Rentenversicherungen und Bausparverträge. Zu beachten ist, dass bei Versicherungen die Rückkaufswerte und bei Bausparverträgen die Guthaben einzutragen sind, nicht die Summen. Zum Abschluss gibt es noch immaterielle Vermögenswerte, die wichtig sein können. Dazu gehören unter anderem eventuellen Rentenleistungen, also Vermögen, dass Ihnen die gesetzliche Rentenversicherung auszahlen wird.
Die Guthaben machen vermutlich noch deutlich mehr Spaß, als die Schulden. Dennoch musst Du Dich auch diesem Teil noch widmen. Es gilt damit, sowohl Ratenkredite als auch Darlehen sauber mit dem aktuellen Stand zu erfassen. An die Darlehen für bspw. Immobilien wirst Du mit Sicherheit denken, führe sie mit dem aktuellen negativen Saldo auf. Ob Du Käufe auf Raten bezahlt hast, einen Leasing-Vertrag für das Auto hast oder Dein Zahlungsanbieter Dir Aufschub gewährt. Eine Kreditkarte, selbst wenn Du die Rechnung monatlich voll begleichst, hat meistens einen negativen Stand. Vergesse nichts, sonst reduziert sich die Aussagekraft.
Die Vermögensübersicht ausfüllen
Vielleicht hast Du sogar schon öfter eine Vermögensübersicht gemacht. Banken verlangen dies bspw. bei der Beantragung eines Kredites. Es ist das gleiche Vorgehen, nur dass dort eben Formulare existieren, in die alles einzutragen ist. In der Regel sind diese Formulare wesentlich aufwändiger als die reine Vermögensübersicht, weil sie noch viele zusätzliche Daten abfragen.
Das können entweder Erwerbs- oder Ablaufzeitpunkte zu den Gegenständen oder Verträgen sein. Oder andere Daten, die der Bank helfen, den Wert der Positionen noch besser zu bestimmen. Es bleibt Dir überlassen, wie genau Du sein möchtest. Aber die Zusatzinformationen sind auf jeden Fall von Vorteil, wenn Du diese aus anderen Gründen benötigst. Denn dann hast Du sie bereits zentral an einer Stelle gebündelt und musst nicht lange danach suchen.
Vermögensübersicht per Software
Zuletzt gilt es in der Vermögensübersicht noch verschiedene Summen zu berechnen. Dies ist der große Vorteil, wenn Du eine Software oder Finanz-App dafür einsetzt. Das kann ich Dir sowieso nur dringend an Herz legen, weil diese dann auch für alle weiteren Analysen auf die Summen zurückgreifen kann. Aber zunächst müssen wir uns überlegen, welche Summen notwendig sind.
Das können jedoch sehr viele sein, je nach dem, wie viele Vermögenspositionen Du hast. Im Prinzip kannst Du für alle ähnlichen Positionen eine Summe bilden, oder etwas gröber für Anlageklassen. Du kannst Summen nach Währungen bilden oder nach Ländern, in denen die Vermögenswerte angelegt sind. Es sind Unterscheidungen möglich, ob Vermögenswerte liquide sind. Oder abhängig von Inflation oder Wirtschaftswachstum.
Die wichtigsten Summen sind die Summe aller positiven Vermögenswerte, das Bruttovermögen. Die Summe alle negativen Vermögenswerte sind Deine Gesamtschulden. Wenn Du diese von Deinem Bruttovermögen abziehst, erhältst Du Dein Nettovermögen.
Die Analysen helfen Dir sehr!
Für die Liste aller Vermögenswerte bietet sich eine Sortierung nach Größe an. Ich empfehle jedoch, so wie in den meisten Formularen, die Summen der Anlageklassen zu nutzen. Erst innerhalb der Anlageklassen dann die größten Positionen zuerst. Damit bekommst Du gleich einen guten Eindruck davon wie Dein Vermögen aufgeteilt ist.
Diese Vermögensaufteilung ist eine wichtige Analyse. Denn jeden Vermögensposition und jeden Vermögenswert kann Du nun als Anteil von Deinem Brutto- oder Nettovermögen berechnen. Dies hilft Dir zu erkennen, ob einzelne Gewichtungen zu hoch oder zu niedrig sind. Vermutlich sogar besser, als mit den absoluten Werten. Spätesten damit hoffe ich Dich von einer App überzeugt zu haben, weil sie dies alles automatisch erledigen kann, wenn Du alle Positionen erfasst hast.