Die Geldflüsse über alle Konten sind leicht zu ermitteln und stellen die Basis für das Budget dar, auch Zahlungsbilanz. Wäre in dieser Form wunderbar einfach, aber vom Ergebnis nicht zu gebrauchen. Deswegen musst Du die Zahlungsflüsse modifizieren.
Denn es sind einige Geldflüsse enthalten, die lediglich eine Betrag von einem auf ein anderes Konto umbuchen und aus diesem Grund ignoriert werden können. Käufe von Verbrauchsgütern sind einfache Ausgaben, die nach dem Verbrauch keinen Wert mehr besitzen und daher klassische Ausgaben sind. Es gibt aber auch langlebige Güter, die auch nach mehrfacher Nutzung noch einen mehr oder weniger großen Wert haben und daher in die Vermögensbilanz übernommen werden sollten.
Die Zahlungsbilanz muss vollständig sein
Aus diesem Grund tauchen die Geldflüsse zwar in den Ausgaben auf, aber gleichzeitig wird eben der Wert dieser Güter in den Vermögenspositionen erhöht oder neu erfasst. Insgesamt ändert sich damit das Vermögen nicht, es findet lediglich ein Tausch zwischen den Positionen Konten und Werten statt. Auch diese Ausgaben musst Du deshalb eliminieren.
Ebenso verhält es sich bei Investitionen, unabhängig davon, ob es sich um ein Auto, eine Immobilie, Wertpapiere oder etwas anderes handelt. Die Kosten der Transaktion jedoch sind ein sofortiger Verlust, der bei Wertpapieren von fast nichts bis zu 1% gehen kann. Bei Immobilien jedoch bis zu 15% des Wertes betragen kann, für Grunderwerbssteuer, Notarkosten und Maklergebühren. Auch diese Ausgaben sind keine echten und Du musst sie aus der Zahlungsbilanz entfernen.
Allerdings dürfen die in die Vermögensbilanz übernommenen Werte diese Kosten nicht mehr enthalten. Wer also eine Immobilie für 250.000 € kauft und dafür Nebenkosten in Höhe von 10% oder 25.000 € bezahlt, der hat in der Vermögensbilanz nur einen Wert der Immobilie von 250.000 €, obwohl er 275.000 € bezahlt hat. 25.000 € sind sein Verlust. Genauso bei Aktien, deren Wert immer nur der aktuelle Geldkurs ist, obwohl Du zum Briefkurs und mit Spesen gekauft hast. In Wirklichkeit sogar ein bisschen weniger, weil Du beim Verkauf noch Gebühren bezahlen musst.
Umgekehrt ist dies bei Verkäufen, bei denen die Geldflüsse in den Einnahmen auftauchen, gleichzeitig aber der Wert dieser Güter in den Vermögenspositionen gesenkt oder gelöscht wird. Deswegen sollten diese Transaktionen ebenfalls nicht berücksichtigt werden und Du musst sie ebenfalls ausnehmen.
Ein virtuelles Budget schafft Klarheit
Dafür müssen aber sämtliche relevante Wertänderungen dieser Werte erfasst werden, weil eben kein Geldfluss dafür in den Transaktionen vorkommt. Diese Wertveränderung ist für Werte in der Regel negativ, weil sie mit dem Alter an Wert verlieren. Sie kann aber auch positiv sein, bspw. für Grundstücke oder Wertpapiere. Diese virtuellen Buchungen ergeben zusammen das virtuelle Budget. Sie haben einen großen Einfluss auf die Zahlungsbilanz und müssen deswegen unbedingt beachtet werden.
Denn das Ergebnis des Budgets fließt in die Bilanz. Dies ergibt sich einfach, denn wenn Du einen Überschuss im Budget erzielst, wächst Dein Vermögen um diesen Betrag. Gibst Du jedoch mehr aus, schrumpft Dein Vermögen.
Ist Dein Vermögen nun aber gesunken, weil Aktien weniger wert sind, oder Dein Auto, dann muss diese Differenz ebenfalls im Budget auftauchen. In diesem Fall sind es Abschreibungen auf diese Werte, die ins Budget aufgenommen werden müssen. Ebenso kann es jedoch sein, dass deren Wert steigt und Du Erträge erzielst.
Es wäre nun absolut möglich, die Abschreibungen bei den Ausgaben aufzunehmen und die Erträge bei den Einnahmen. Dann gehen sie aber leicht unter, weil deren Höhe in vielen Fällen gering ist und vernachlässigt wird. Dies wäre jedoch ein großer Fehler, denn hinsichtlich des Ergebnisses spielt es eine große Rolle. Mögen bei Ausgaben in Höhe von 1.500 € pro Monat Abschreibungen in Höhe von 100 € gering erscheinen, bei einem Budget-Ergebnis von +50 € macht es aber genau den Unterschied zu -50 € aus.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, das virtuelle Budget vom Geldfluss zu trennen und dieses samt dem Ergebnis gesondert zu betrachten. Langfristiges Ziel muss es außerdem sein, dass es positiv ist, also zum Sparen beiträgt und nicht bremst. Das Gesamt-Ergebnis des Budgets ist dennoch immer das Ergebnis des Geldflusses und das des virtuellen Budgets.
Sparen und Verzehren unbedingt beachten
Wenn Du Werte kaufst, so sind dies Investitionen und damit Sparbeiträge. Verkäufe, dementsprechend Desinvestitionen und damit Entsparen. Beides ist gut im Geldfluss zu erkennen und wird aus diesem Grund als direkt bezeichnet.
Schwieriger ist es schon beim indirekten Sparen, welche sich aus dem Ergebnis des Geldflusses ergibt. Wer regelmäßig mehr einnimmt als er ausgibt spart auf diesem Weg, umgekehrt ist es aber auch möglich auf diesem Weg sein Vermögen zu verzehren.
Interessant ist, dass hohe direkte Sparraten den Geldfluss ins Negative drücken und dort zu Verzehr führen können. Dies wäre nicht problematisch, weil sich beides im Vermögen ausgleicht, allerdings nimmt die Liquidität dadurch kontinuierlich ab. Es könnte also der Punkt kommen, an dem Du zahlungsunfähig bist, einfach weil Dir die liquiden Mittel fehlen, obwohl Du noch genügend Vermögen hast und dieses sogar ständig wächst. Aus diesem Grund ist es wichtig, sämtliche Sparbeiträge gesamt zu untersuchen, um ein genaues Bild zu erhalten und gut planen zu können.
Dazu kommt noch das virtuelle Sparen oder Verzehren, also das Ergebnis des virtuellen Budgets. Ohne ein getrenntes virtuelles Budget ist dieses Ergebnis nur schwer zu bestimmen. Dementsprechend häufig sorgt es für Probleme, wenn das virtuelle Budget deutlich negativ ist. Dies ist oft negativ, weil das Vermögen schlicht nicht groß genug ist, um den Wertverlust aus Auto, Möbeln, Kleidung und Technik auszugleichen. Aber selbst wenn das nicht der Fall ist, dann können auch die Erträge einfach nicht hoch genug sein. Bspw. aufgrund von Anlagen mit geringer Wertsteigerung, um die Abschreibungen auszugleichen.
Wichtig für den langfristigen Erfolg ist es daher, nicht nur den Geldfluss positiv zu halten, sondern ebenso das virtuelle Budget richtig aufzustellen und zu einem positiven Ergebnis zu gelangen. Dies kann zwar ein durchaus schwierig sein und nicht kurzfristig zu erreichen, aber dafür hilft es dem langfristigen Ergebnis umso mehr und beugt negativen Überraschungen vor.