Ob Du etwas über Finanzen lernen möchtest oder Beratung wünschst – Du musst jemanden finden, dem Du vertraust. Dies ist jedoch nicht so einfach, denn Beratungsqualität ist schwer zu beurteilen. Wie sollst Du also jemanden finden, dem Du vertrauen kannst?
Aber von jemandem zu lernen oder beraten zu werden, der selbst keine Ahnung hat, wird Dir nichts bringen. Deshalb wünsche ich jedem, dass wenn er sich einen Lehrer oder einen Berater sucht, für sein Geld eine bestmögliche Qualität erhält. Wer nur bereit ist Erdnüsse (Peanuts) zu bezahlen, wird allerdings eventuell Affen als Berater erhalten. 😉
Finanz-Beratung beurteilen unter Unsicherheit
Unabhängig von der Bezahlung liegt es jedoch am Ende bei Dir, die Qualität der Beratung zu beurteilen. Denn nur, wenn Du überzeugt vom Ergebnis bist, solltest Du Dich an die Umsetzung machen. Hier beginnt jedoch das Problem. Denn oft ist die Qualität der Beratung nicht sofort, sondern erst im Nachhinein wirklich zu beurteilen. Dann hat sich allerdings vieles verändert. Manches lief wie erwartet, anderes wiederum nicht. Dies kann jedoch durchaus gehörigen Einfluss auf das Ergebnis gehabt haben.
Die Zukunft ist nicht sicher und deshalb kann niemand wissen, was in 20 Jahren im Nachhinein das Beste gewesen sein wird. Eine gute Beratung muss deshalb so viele Möglichkeiten wie möglich berücksichtigen, damit Du die beste Wahl treffen kannst. Das heißt nicht, dass der Berater die beste Wahl empfehlen kann oder Du immer weißt, welche zu wählen ist. Aber Dir muss klar sein, was passieren kann und was passieren könnte.
Deshalb wird wird eine gute Beratung im Mittel einer schlechten überlegen sein, zumindest gemessen am Ergebnis für den Kunden. Allerdings ist der Durchschnitt nachträglich ohne Bedeutung. Dann zählt nur das konkrete Ergebnis und 100% Investition in Tech-Aktien vor einem Boom waren mutig, aber hervorragend. Eine Aktienquote über 50% selbst für einen 25-Jährigen nach einem Crash ging auch besser. Deshalb ist es für jeden wichtig, sich ein Grundverständnis der Geldanlage zu erarbeiten, um die Beratung besser beurteilen zu können.
Glück und Können bei der Beratungsqualität beurteilen
Es gibt Professionen, da ist es leicht, zwischen Glück und Können zu unterscheiden. Wenn ein Koch hunderte von Essen perfekt zaubert oder ein Sportler regelmäßig hervorragende Leistungen abliefert, kann er es. Aber ein Berater, bei einer unsicheren Zukunft über einen Zeitraum von Jahren oder Jahrzehnten, der nur einmal in einer bestimmten Situation ist? Schwer mit Ergebnissen die Beratungsqualität zu beurteilen!
Denn jemand kann Dir eine hervorragende Beratung zukommen lassen und nach besten Wissen an alles denken, dennoch kommt es komplett anders. Die Erde bebt, ein Tsunami kommt oder ein Krieg bricht aus, alles kann passieren, aber das ist eben Pech. Es gibt aber auch den Fall, dass die Beratung eine Katastrophe ist, einfach nach Schema F irgendetwas empfohlen. Aber dann passiert das Unglaubliche und mit viel Glück gibt es ein hervorragendes Ergebnis. Kann passieren, aber davon wird die Beratung nicht besser.
Eine Beratung muss deshalb möglichst umfänglich sein. Das schließt neben dem wahrscheinlichen Fall, also auch die extrem guten und schlechten Fälle mit ein. Besonders, wie viel im schlechten Fall verloren werden kann. Denn extrem gut wird gerne genommen, aber wenn Du bei extrem schlecht alles verlierst, ist das Risiko vielleicht zu hoch. Letztlich musst Du selbst beurteilen, ob es für Dich und Deine Situation akzeptabel ist. Die Beratung sollte Dich nur dafür sensibilisieren.
Beratung erfordert genaue Kenntnis der Lebenssituation
Erschreckend ist auch, wie sehr die Unterschiedlichkeit von Lebenssituationen verkannt wird. Jemand, der noch nie nennenswert Vermögen besessen hat, wird sich schwer mit Empfehlungen für vermögende Kunden tun. Wer keine Erfahrung mit verschiedenen Anlageklassen hat, wird keine ausgewogene Vermögensaufteilung vorschlagen. Mit verschiedenen Beratern zu verschiedenen Themen zu sprechen kann eine Lösung sein, delegiert das Problem des Verständnisses jedoch zurück zu Dir selbst.
Als Fazit bleibt daher nur der Aufbau von eigenem Wissen und Verständnis. Dabei hilft das Internet, vielleicht auch der eine oder andere Kurs. Ich würde jedoch sicherstellen, dass Kursleiter, Coach oder Mentor mindestens eine Stelle mehr Vermögen hat. Jemand mit einem Vermögen von 300.000 € sollte sich also einen Coach ungefähr 3.000.000 € Vermögen suchen. Am besten sollte er den Weg von 300.000 € bis 3.000.000 € bereits selbst gegangen sein.